Schulsozialarbeit
Schulsozialarbeit
Ziele und Handlungsschwerpunkte
Rahmenziele sind:
- Förderung einer positiven psychosozialen Entwicklung der Schüler/innen
- Unterstützung der Schüler/innen bei einer positiven Lebensgestaltung
- Verminderung aggressiven Verhaltens und Verweigerungsverhaltens von
Schüler(n)innen gegenüber Schule und ihren Anforderungen
- Aufbau von Netzwerken für eine ganzheitliche Förderung von
Schüler(n)innen
Die Rahmenziele für Schulsozialarbeit ergeben sich aus den gesetzlichen Bestimmungen des Kinder- und Jugendhilfegesetzes.
Zielgruppen
- alle Schüler/innen der Joseph-Beuys-Schule
- besondere Schüler/innen, die verweigernde und /oder vermeidende
Verhaltensauffälligkeiten zeigen
- von körperlicher oder seelischer Verwahrlosung bedroht sind
- sozial und emotional besonders auffälliges Verhalten zeigen
- im schulischen oder außerschulischen Bereich von Ausgrenzung bedroht sind
- sich in einer akuten Krisensituation befinden
- ambulante, teilstationäre oder stationäre Hilfen benötigen oder aus
diesem wieder zurückgeführt werden müssen
- Eltern
- Schulleitung
Methodische Umsetzung
Prävention
- Beratung des Kollegiums zu sozialpädagogischen Themenstellungen
- Durchführung von Elternabenden zu Erziehungsthemen
- Bildungsangebote und Projekte im Rahmen von Sozialem Lernen
- Stärkung und Förderung sozialer Kompetenzen:
- Selbstbewusstsein, Stabilisierung der Persönlichkeit
- Realistische Selbst- und Fremdwahrnehmung
- Empathie
- Gruppenfähigkeit, Kooperation und Zusammenarbeit
- Angemessener Umgang mit Gefühlen
- Impulskontrolle
- Akzeptanz und Toleranz
- Entwicklung von Konfliktlösungsstrategien
- Berufsorientierung, Lebensperspektiven, Zukunftsplanung
Intervention
- fallbezogene Beratung von Kolleg(en)innen der Schule, des gebundenen
Ganztages zu Fragen von Erziehung und Lebenswelt von jungen Menschen
- Angebot der Unterstützung und Begleitung von Eltern bei der
Beantragung von Hilfen zur Erziehung
- Angebot der informellen Beratung bei Schulschwierigkeiten und/oder
Erziehungsfragen
- Alternativangebote zu schulischem Lernen in eskalierenden Situationen in
Kooperation mit Lehrkräften (z.B. der Auszeitraum)
- Deeskalation bei Gewalt- / Mobbingsituationen in der Schule
- Schutz und Hilfe für vernachlässigte, misshandelte und missbrauchte Kinder
- Schutz und Hilfe für sucht- und / oder suizidgefährdete Schüler/innen
- Unterstützung von Eltern und Kind beim Wechsel in andere Schulen in
Kooperation mit der Schule im Rahmen des Umschulungskonzeptes
- Unterstützung der Eltern bei der Erkundung und Organisation von
angemessenen Freizeitmöglichkeiten im Nahbereich
- Unterstützung beim Übergang Schule - Beruf (Übergangscoachen)
Einzelberatung
- Lösungsperspektiven in einzelnen Konflikt- oder Krisensituationen mit
dem/der Schüler/Schülerin erarbeiten
- Vermittlung von Hilfsangeboten anderer Institutionen (z.B. bei Suchtproblematik)
- Hilfen bei der Zukunftsplanung, Berufsvorbereitung und beruflichen
Eingliederung, insbesondere für schulabschlussgefährdete Schüler/innen
Der Aufbau einer Vertrauens- und Beziehungsbasis gilt hier als Grundlage für
eine längerfristige Begleitung Durch den Aufbau und der Stärkung des
Selbstwertes und durch die Auseinandersetzung mit eigenen Stärken und
Schwächen, soll sich der/die Schüler/Schülerin neu bzw. anders wahrnehmen.
Sozialpädagogische Gruppenangebote
- Schüler/innen lernen frühzeitig, Konflikte unter Mitschüler/innen
gewaltfrei und konstruktiv zu lösen
- Kooperations- und Vertrauenstraining
- Soziales Kompetenztraining/ Anti-Gewalt-Training
- Selbstbehauptungstraining
- Geschlechtsspezifische Angebote (z.B. Mädchengruppe)
- Berufsvorbereitungsgruppe
- erlebnispädagogische Angebote
- zielgruppenorientierte sozialpädagogische Projekte (z.B. Zirkus)
Elternkooperation
- Konfliktberatung
- Themenbezogene Elternabende oder Elterngruppen (z.B. Elternstammtisch)
- Lebenspraktische Beratung und Hilfen
- Kooperation mit anderen Fachkräften (auch Kontaktherstellung)
- Bei Bedarf Begleitung und Unterstützung bei Gesprächen mit
Lehrkräften, Ämter, Betrieben
- Hausbesuche, Telefonate, schriftliche Mitteilungen
- Teilnahme an Hilfeplangesprächen
Hilfen bei der Berufsorientierung
Eine besondere Bedeutung erhält die Fokussierung sozialpädagogischer
Interventionen bei der beruflichen Integration , die aufgrund individueller
und/oder sozialer Problematiken der Förderschüler/innen erheblich erschwert
ist. Neben einer sonderpädagogisch orientierten individuellen schulischen
Förderung führt eine einzelfallbezogene sozialpädagogische Hilfe und
Unterstützung zur:
- Besseren Orientierung am komplexen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
- Schärfung Selbst- und Fremdwahrnehmung
- Erhöhung der Frustrationstoleranz
- Erkennung Stärken und Schwächen
- Entwicklung beruflicher Interessen und Vorlieben
- Erhöhung von Akzeptanz und Toleranz
- Erstellung angemessener Bewerbungsunterlagen
- Vorbereitung auf berufliche Vorstellungsgespräche
- Passgenauen beruflichen Integration
- Unterstützung des BOB bei der Rekrutierung von Praktikum- und
Lehrstellen
- Betreuung im Praktikum in Kooperation mit der Klassenleitung
- Vermittlung an Fachstellen (bei Bedarf)
In Zusammenarbeit mit dem Berufsorientierungsbüro (BOB) und angelehnt
am individuellen Lern- und Leistungsprofils des Schülers / der Schülerin ,
werden die Schüler/innen bei der Berufswahl unterstützt. Bei weiter gehenden
notwendigen Leistungen zur beruflichen Integration ist in Kooperation von
Schule, Jugendhilfe und Arbeitsverwaltung zu prüfen, welche Maßnahmen
notwendig sind, um Heranwachsenden einen möglichst direkten Zugang zu
Ausbildung und Beruf zu ermöglichen.
Netzwerkarbeit
- Sprechzeiten im laufenden Schulbetrieb
- Kooperation mit dem Kollegium der Schule und des gebundenen
Ganztages sowie der Schulleitung
- Erweiterung der Teamkompetenz durch einzelfallbezogene Beratung
- Teilnahme und Mitwirkung an Teamgesprächen, pädagogischen
Konferenzen, Gesamtkonferenzen und Arbeitskreisen in der Schule
- Miterstellung von individuellen Förderplänen
- Mitarbeit bei Projektplanungen und -entwicklungen
- Beratungsorientierte Teilnahme am Unterricht und an Angeboten
- Stellungnahme zu sozialpädagogischen Themen, die im Rahmen von
Schule relevant sind
- Brückenfunktion zu Elternhaus und Jugendhilfe, freie Träger der
Jugendhilfe
- Schulämter, Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie, sozialen
Diensten, Beratungsstellen, Sozialeinrichtungen, Ärzten,
Kreispolizeibehörde,
- Therapeuten, Ambulanz für Kinderschutz, pro Familie, Aidsberatung,
Kliniken
- Jugendmigrationsdienst, Jugendhilfeeinrichtungen, Wohngruppen im
Einzugsgebiet, Agentur für Arbeit, Arbeitgeber, Weiterbildungsträger,
Industrie- und Handelskammer, Kreishandwerkerschaft,
Wirtschaftsverbänden
- Teilnahme an Hilfeplangesprächen auf Anfrage der Lehrkräfte
- Koordination der einzelfallunabhängigen Kooperation mit den
Jugendämtern im Einzugsgebiet Schule (u.a. soziales Frühwarnsystem
der Stadt Neuss)
- Beteiligung an Elternsprechtagen zur Information über Angebote der
Jugendhilfe und außerschulische Hilfsinstitutionen
- Beteiligung an Elterngesprächen zur Gestaltung schulischer Maßnahmen
- Berücksichtigung der sozialpädagogischen Sichtweise im Rahmen der
Schulprogrammarbeit und Schulentwicklung